17.10. bis 24.10.2015 : Allgäu - Oberstdorf
Samstag, 17.10.2015 - Hinfahrt
Nach einem Jahr ist es wieder soweit: In den Herbstferien fahre ich mit meiner Tochter zum Wandern für eine Woche nach Oberstdorf. Wir haben bereits vor drei Monaten gebucht - in der Hoffnung das wir schönes Herbstwetter haben. Die Bahnfahrt ist mir der einfachen Fahrt in der ersten Klasse für € 36,75 günstigen. Da ich noch in Besitz einer Probebahncard Samstag + 1 bin, fährt meine Tochter gratis mit.
Uns begleitet ein Freund mit seinen zwei Kindern; sie fahren zwei Wagen hinter uns in der "Holzklasse". Zu dritt und ohne der Probebahncard ist es ein anderes Preisniveau, wo man sich schon überlegt ob man Erstklassig fährt.
Unsere Fahrt beginnt um 09:02 ab Hannover. In Augsburg erfolgt eine Zugteilung, der vordere Teil fährt weiter nach Berchtesgaden, die restlichen fünf Wagen werden mit einer Diesellok bespannt und fahren gemächlich nach Oberstdorf. Ein Wagen davon ist 1. Klasse. Wie erwartet eine sehr gute Auslastung, das eine Reservierung vorteilhaft war. Unser Abteil war zwischen Göttingen und Ansbach zu 100 % belegt.
Wir waren bereits letztes Jahr zur gleichen Zeit in Oberstdorf. Die damalige Wohnung hätten wir auch in diesem Jahr gerne wieder gemietet. Leider hat sich der Vermieter im Nachhinein als unzuverlässig erwiesen. Wir haben wieder eine schöne Wohnung in Bahnhofsnähe gefunden, die aber noch nicht das Optimum bietet, das wir in Zukunft diese zu unserem Stammquartier machen.
In den Tage vor unserer Fahrt habe ich öfters auf Wetteronline nach der Vorhersage geschaut. Die Vorhersage hat fast täglich gewechselt. Auf der Hinfahrt war die Wolkendecke - bis auf wenige Ausnahmen - geschlossen bedeckt. So hat uns auch unser Zielbahnhof empfangen. Es war noch so zeitig genug, das wir einen Bummel durch die Fußgängerzone gemacht haben.
Es hat sich wenig verändert. Leider mussten wir jedoch feststellen, das unser Stammgeschäft für Wanderbekleidung gerade Räumungsverkauf macht. Am Montag war dann schon geschlossen.
Aufenthalt:
- Sonntag, 18.10.2015
- Montag, 19.10.2015
- Dienstag, 20.10.2015
- Mittwoch, 21.10.2015
- Donnerstag, 22.10.2015
- Freitag, 23.10.2015
Die Wetteraussichten für heute: Bedeckt, teilweise leichte Schauer. Wir haben als Einstieg für die Wanderwoche eine Tour gewählt, die wir auch schon letztes Jahr gegangen sind: Ab der Bergstation der Söllereck Bahn in Richtung Riezlern. In Höhe der Bergstation ist der Boden mit einer Schneedecke bedeckt gewesen, wir hatten dazu leichten Schneeregen. Es ist eher ein Spaziergang, für den wir zwei Stunden benötigt haben. Die Spitzen der Berge waren in Wolken eingehüllt. Später hörte der Nieselregen auf. Im Verhältnis zum letzten Jahr auf diesem Weg haben wir fast keine anderen Wanderer getroffen. Der Weg ist gut befestigt und kann auch bei feuchten Bodenverhältnissen gut gegangen werden.
Kurz vor dem Abstieg nach Riezlern sind wir links dem Höhenrundweg gefolgt. Im letzten Jahr war er aufgrund der Schneehöhe nicht begehbar. Der Weg endet fast direkt an der Talstation der Kanzelwandbahn. Da wieder die Aktion "Bergbahnen inklusive" im Wohnungspreis enthalten ist, können wir uneingeschränkt die Seilbahnen nutzen, wir sind noch auf die Kanzelwand hinaufgefahren. Die Sichtweite betrug leider nur ein paar 100 Meter, sodass wir nach einem kurzen Aufenthalt wieder ins das Tal gefahren sind. Mit dem Linienbus sind wir dann zurück nach Oberstdorf gefahren. Leider war das Wetter auch hier nicht besser, aber es war noch am frühen Nachmittag, so dass wir zum Kaffee & Kuchen noch eine Auffahrt zum Nebelhorn gemacht haben.
Link:
Beschreibung Wanderweg Söllereck - Riezlern
Die Wetteraussichten waren für heute ähnlich wie für gestern nicht so berauschend prognostiziert. Daher haben wir bereits gestern Abend den Entschluss gefasst heute einen Ausflug in die bayerische Landeshauptstadt zu machen.
Wir haben bewusst eine umsteigefreie Verbindung mit dem ALEX gewählt. Nach 2:17 Stunden wird München erreicht. Das Regio-Ticket Allgäu Schwaben kostet für zwei Personen € 25,00 (Bayernticket € 28,00), rechnet sich dann wenn man nur diese Strecke fährt und keine ÖPNV Nutzung in München eingeplant hat. Der ALEX bestand aus älteren Abteilwagen. Sehr gutes Sitzgefühl im Vergleich zu den harten Sitzen in den neuen Nahverkehrszügen.
In München war das Wetter sonnig, leichte Wolkenbildung. Begonnen haben wir im Kaufhof gegenüber dem Bahnhof. Meiner Meinung nach mit einer der größten Filialen in Deutschland. Anschließend zum Stachus und in die Kaufingerstraße, der Haupteinkaufsstraße in München. Ein Besuch bei Kustermann am Viktualienmarkt durfte auch nicht fehlen. Ein sehr gut sortiertes Fachgeschäft für Haushaltswaren.
Die Rückfahrt haben wir wieder mit dem ALEX gemacht. Rushhour, sehr gut das wir frühzeitig am Hauptbahnhof waren. Nach Abfahrt des Zuges 100 % Auslastung die bis etwa Buchloe anhielt.
Das Wetter hielt die Vorhersage vom Vortag ein: Wolkenloser Himmel. Wir starten am Busbahnhof in Richtung Kleinwalsertal. Zeitig um 9:35 sind wir abgefahren, der Bus zu der Jahreszeit nur stündlich. Nach einer viertel Stunde Fahrtzeit ist die Bushaltestelle der Fellhorntalstation erreicht. Nach rund 20 Minuten und einmal Umsteigen erreichen wir die Gipfelstation.
Es gibt hier oben einen geschlossene Schneedecke. Ein Trampelpfad führt uns zunächst zum Gipfelkreuz des Fellhorns. Nur wenige Besucher, die mit uns soeben in der Seilbahnkabine waren sind ebenfalls zum Gipfel gegangen. Jetzt wollten wir den Gratweg in Richtung Söllereck nehmen. Ein Wegweiser zeigte auf einen Weg der nur mit Mühe erkennbar war. Einige Fußspuren verrieten, das hier am Vortag Wanderer unterwegs waren. Just in dem Augenblick kam ein jüngeres Pärchen aus Richtung Söllereck. Wir erhielten die Auskunft das der Weg begehbar ist, aber man stellenweise bis zu 40 cm in den Schnee einsinkt. Die Spuren waren frisch und auf ging es. Dem war auch so zeitweise sind wir gut in den Schnee eingebrochen. Aber es lies sich mit Stöcken noch gut meistern. Dieser Weg ist ein absolutes Highlight. Links eine Aussicht in das Kleinwalsertal und den Ifen, rechts das Stillachtal mit Blick zum Nebelhorn. Erst nach rund 2 Stunden kamen uns Wanderer entgegen. Da würde ich schon sagen es wird zeitlich eng für diese. Zum Einen müssen sie stetig bergauf gehen und dann wird es noch knapp die letzte Talfahrt der Fellhornbahn zu erreichen. In Höhe des Söllereck beginnt der etwas steilere Abstieg hinunter zur Sölleralpe, die Schneegrenze wird hier erreicht. Bis auf einige glatte Stellen im Schattenbereich war der Weg gut zu gehen.
Für den Weg Bergstation Fellhornbahn bis zur Bergstation der Söllereckbahn haben wir vier Stunden benötigt. Pausen und Fotostops eingerechnet. Ich empfehle auch diese Wanderrichtung da man angenehm bergabgeht. Außerdem fahren die Busse ab Talstation Söllereckbahn auch ca. im 20 min Takt, so das man dort keine längeren Wartezeiten hat.
Heute bin ich zu nächst mit der ersten Seilbahn auf das Nebelhorn gefahren. Wolkenloser Himmel und fast kein weiterer Besucher auf der Gipfelstation machten es möglich, wunderschöne Panoramaaufnahmen zu machen.
Nach dem Frühstück machten wir uns dann zum Busbahnhof auf. Der Nachteil wenn die eigentliche Tagestour erst gegen 11 Uhr ist der, das der Bus ausgesprochen voll war. Um 12 Uhr waren wir auf der Kanzelwand angekommen. Ganztägig ein wolkenloser Himmel mit angenehmen Temperaturen.
Die heutige Tour haben wir im letzten Jahr schon einmal gemacht. Heute jedoch ist die Mittelstation der Fellhornbahn unser Etappenziel. Der Weg war gut begehbar und die Wegstrecke bis dorthin beträgt eine gute Stunde. Im letzten Jahr sind wir direkt bis zur Talstation gegangen. Da der Weg ab der Mittelstation sehr steil ist, nur über Asphalt führt und wenig schöne Aussichten bietet sind wir in Höhe Obere Bierenwangalpe Richtung Mittelstation abgebogen.
Die Mittelstation der Fellhornbahn hat eine nach Süden ausgerichtete Sonnenterasse. 10 bis 15 Besucher haben sich bereits gesonnt, bevor wir hier auch eine kleine Sonnenpause eingelegt haben. Nachdem wir an der Talstation angekommen waren sind wir zum zweiten Teilstück unserer heutigen Tour aufgebrochen: Ein fast auf einer Höhenlage liegender Wanderweg führt zur Schiflugschanze. Der gut befestige Fahrweg führt durch Wiesen und herbstlichen Laubwald und dauert wiederum eine gute Stunde.
Direkt an der Schanze befindet sich die stündlich bediente Bushaltestelle. In Oberstdorf zurück angekommen war es erst kurz nach 15 Uhr. Zu früh um den Tag ausklingen zu lassen. All so ein zweiten Mal heute hinauf zum Nebelhorn. Jetzt zeigte sich, warum das Nebelhorn so heißt. Innerhalb weniger Minuten war der Gipfel mit Wolken zugezogen. Als ich schon nicht mehr an eine Besserung glaubte zogen die Wolken leicht weg, so dass interessante Fotos entstehen konnten.
Für heute haben wir uns als Ziel das Walmendingerhorn ausgesucht.
Zunächst fahren wir mit dem Bus bis nach Mittelberg - Kirche, von durch sind es wenige Meter zu Fuß bis zur Talstation. Die Walmendingerhornbahn ist eine Zweilseil-Pendelbahn, nach knapp 5 Minuten Fahrzeit errreichen wir die Bergstation, die etwas unterhalb des Gipfels liegt.
Wir sind gegen 10:30 Uhr auf dem Horn angekommen und es ist noch angenehm leer. Während meine Tochter ein Sonnenbad auf der Terrasse genießt mache ich den kurzen Aufstieg zum Gipfelkreuz. Es bietet sich von da oben ein weiter Blick über das ganze Kleinwalsertal wie auch die vielen Berggipfel der Region.
Für den ersten Teil des Abstiegs nehmen wir den Panoramaaufzug. Der jetzt beginnende Fahrweg ist gut befestigt und schneefrei. Der Weg liegt am sonnigen Südhang des Horns. Auffällig sind die unzähligen Lawinenverbauungen, die den im Tal liegenden Ort Baad schützen sollen. Nach kurzer Zeit kommt eine Weggabelung, wer möchte kann sich rechts halten und zur oberen Lüchlealp gelangen.
Wir gehen nach links, der Schnee wird langsam weniger und wir erreichen bald die Baumgrenze. Der Weg wird hier etwas schmaler und dennoch gut zu begehen. Etwas später gibt es ein paar wenige "Matschstellen". Danach führt der Weg auf einen befestigten Fahrweg. Kurz danach erreichen wir die in der Sonne liegende Stutzalpe, die zu dieser Jahreszeit bereits geschlossen ist. Wir folgen den Fahrweg, nach kurzer Zeit erreichen wir das Gasthaus Bühalpe, welches geöffnet ist. Hier besteht die Möglichkeit talwärts nach Mittelberg zu gehen. Wir bleiben auf den Weg und gehen in Richtung Hirschegg. Der jetzt folgende Weg ist ein schöner Panoramaweg, der fast gleichbleibend auf einer Höhenlinie zu gehen ist. Auf halber Strecke passieren wir den Zafernalift, hier besteht wiederum die Möglichkeit talwärts nach Mittelberg zu fahren. Etwas später erreichen wir die Bergstation der Sesselbahn Heuberg. Keine zwei Stunden hat die Wanderung vom Walmendinger Horn bis hier gedauert.
Es ist eine leichte Wanderung mit zahlreichen schönen Ausbilck auf die Landschaft und erfordert kein Kraftanstrengung. Direkt an der Talstation befindet sich eine Bushaltestelle.
Abgerundet haben wir den Tag mein einer Fahrt der Nebelhornbahn bis zur Seealpe, wo wir im gleichnamigen Gasthaus eingekehrt sind. Anschließend haben sind wir den talwärtsführenden Wanderweg vorbei an der Erdinger Arena gegangen.
Link:
Beschreibung Wanderweg Walmendingerhorn - Bühlalpe
Heute ist unser absoluter Entspannungstag. Gegen 11 Uhr sind wir mit der Bahn auf das Nebelhorn gefahren. Über den Gipfeln ein sonniger, wolkenloser Himmel. Die Berggipfel sind teilweise mit Wolkenbändern umgeben. Traumhafte Fotokulisse.
Als gegen Mittag die Anzahl der Besucher zunahm sind wir zurück zur Stations Höfatsblick gefahren.
Neben dem Sonnenbaden haben wir uns bei Weizen und einem kleinen Imbiss erholt. Im Restaurant findet man die übliche, typsiche Restauration für "Bergstationen" vor. SB - Bereich mit einr Auswahl von Standardgerichten.
Ich habe noch einen kleinen Spaziergang in Richtung Hüttenkopf unternommen, von dort hat mal den hier im Bild gezeigten Blick auf den Seealpsee. Außerdem bietet sich auch ein ganz anderer Blick auf das Nebelhorn und die Station Höfatsblick.
Nach vier Stunden der Ruhe haben wir hier unsere Zelte auf dem Gipfel abgebrochen. Ein kleiner Spaziergang durch den Ortkern und anschließend haben wir im Landhasthoft zum Augustiner zu Abend gegessen. Diese Gaststätte können wir empfehlen. Die Preise sind angemessen, das Essen (Krustenbraten, Kraut, Kartoffelknödel) sehr gut wie auch der Service.
Samstag, 24.10.2015 - Rückfahrt
Am Abfahrtstag gab es für Eisenbahninteressierte noch ein kleines Schmankerl am Bahnhof zu sehen: Der ALEX nach Immenstadt war mit einer SVG Leihlok bespannt.
Unser IC stand ebenfalls bereit: Umgekehrte Wagenreihung, die 1. Klasse nahezu ausreserviert. Wir haben es uns im Bahncomfort Abteil gemütlich gemacht, welches wir bis Fulda alleine belegen konnten.
Die Fahrt war so entspannt wir unser Urlaub auch, keine erwähnenswerten Vorkommnisse.
Die Unterkunft war gut, aber das letzte I-Töpfelchen hat gefehlt. So werden wir uns für den nächsten Oberstdorf Urlaub, der hoffentlich bald folgt, eine neue Herberge suchen.
