11.06.2011 : 1500 Bahn-km durch Deutschland
Einen Tag in der Bahn - 1. Klasse. Ausprobieren des Fahrgefühls in der Firstclass, das kullinarische Angebot testen, den Metropolitan fahren - alles an einem Tag. Dabei sind über 1500 Bahnkilometer zusammen gekommen.
Oft habe ich von km-fressenden Tagestouren durch Deutschland gelesen. Zunächst hatte ich dieses auch vor, aber dann habe ich mir folgende Ziele gesetzt:
- möglichst verschiedene Trieb-/Zügevon mir noch nicht befahrenen Strecken sollten anteilsmäßig gut enthalten sein.
- Testen des Bistros bzw. Restaurants
- 1. Klasse mit meinen vorhandenen Gutscheinen
Start war um 05:37 ab Hannover. Ein einteilige ICE 3 brachte mich nach Köln, dort wurde dieser an einen zweiten Triebzug angekuppelt zur Weiterfahrt nach Basel.
Gut 10 min vor Abfahrt stand der Zug bereit, in der 1. Klasse noch 5 Mitfahrer. Darunter scheinbar 2 Stammgäste, die der Schaffnerin nicht die Karte zeigen mussten, vermutlich BC 100 Frist Fahrer. Die Dame kam gleich nach Abfahrt mit einer Auswahl an Tageszeitungen vorbei und fragte noch nach Getränke wünschen. Während der Fahrt nach Köln wurde der Wagen kaum merklich voller. Im Bistro bestellte ich mir ein Rühreifrühstück mit 3 Nürnbergern (tatsächlich erhielt ich 6). Kaffee wird einmal nachgeschenkt, Kostenpunkt € 9,20, freundlicher zuvorkommender Service. Prüfung bestanden.
Meinen Folgezug, den EC 7 sah ich dann in Dortmund auf dem gegenüberliegenden Gleis, bin aber erst in Köln zugestiegen. Der Zug fahrt mit Wagenmaterial der Schweizer Bahnen. Dreimal erste Klasse, ich war im letzten Wagen mit sechs Personen. Wie so immer: Die anderen Wagen Richtung Zugmitte waren merklich voller, der Wagen vor dem Restaurant fast ausgebucht. In der 1. Klasse kein besonderer Service: Keine Zeitungen, kein am Platz Service, einmal kam der rollbare Miniservice durch.
Ab Koblenz bis Bingen ist der besonders landschaftlich schöne Streckenabschnitt. Direkt am Rhein vorbei an der Loreley und Bingen, einfach zum Genießen. Hinter Bingen verlässt man das Rheinufer, durch ebenes Gelände ging es über Mainz nach Mannheim. Aufgrund einer Bahnübergangsstörung vor Bonn hatte nun mein Zug 15 min Verspätung. Glücklicherweise hat der Anschlusszug in Mannheim 5 min gewartet. Damit war mein Terminplan wieder im Lot.
Ein doppelteiliger ICE 3 namens Dortmund stand abfahrbereit auf Gleis 5. Wie gehabt Ledersessel und auch spürbar mehr Sitzfreiheit in der Ersten. Zunächst in der Mitte des Zuges eingestiegen. Ca. 15-20 Reisende in der 1. Klasse. Weiter in den Wagen 38 – drei Mitfahrer entdeckt. Wie gehabt: Zeitungsservice, ein kleines Leckerli (Schokolade), am Platz Service, freundliches Personal.
Bis Stuttgart hatte ich Sonnenschein mit leichter Bewölkung, zwischen Stuttgart und München zugezogene Wolkendecke.
Das Frühstück hat gut gesättigt. Großen Hunger hatte ich noch keinen darum lies ich mich mit einem Cappuccino und ein Stück Käse-Kirschkuchen für € 5,00 verwöhnen. Für den Preis absolut einwandfrei, empfehlenswert. Über Geislingen, Ulm, der Legolandstadt Günzburg ging es nach München. Da ich auch noch einen Trip nach Ulm machen möchte ich mir gleich aufgefallen, das der Münster leider teilweise eingerüstet ist.
Mit 10 min Verspätung sind wir in den Münchener Hauptbahnhof eingefahren. Zwei Gleise weiter stand der in 5 min abfahrende „ICE“ bereit. Es ist der Metropolitan. Weitere Infos hier. Sehr edle Innenausstattung – Holzverkleidung, protzige Ledersessel. Dieser Zug hat Berlin als Ziel, gute Auslastung in der 1. Klasse. Da die Neubaustrecke zwischen München und Ingolstadt gesperrt war, sind wir via Augsburg, Treuchtlingen und Roth nach Nürnberg gefahren.
Nun hätte ich bis Halle weiterfahren können und von dort nach Hannover – mit einer Ankunftszeit gegen 23:00 Uhr. Das wäre mir dann doch zu spät geworden. All so verlies ich den MET in Nürnberg, ein Abstecher in die DB Lounge, die etwas klein geraten ist und mich nicht zum Verweilen eingeladen hat. Ich genoss deshalb anderswo ein gekühltes Weizen.
Um 17:28 kam der aus Wien kommenden ICE 90, Taufparte ist die Stadt Erfurt gewesen. Wie gehabt der erste 1. Klassebereich sehr leer gewesen. Zwischen Würzburg und Fulda habe ich das Bordrestaurant besucht. Bei 250 km/h gab es Königsberger Klopse und ein Weizenbier zusammen für € 15,10. Keim Grund zum Rummäkeln. Ich würde dieses Gericht wieder bestellen. Um 20:32 war ich mit 1512 gefahrenen Bahnkilometer zurück in Hannover. Der komplette Reiseplan wurde zeitlich durch die Bahn eingehalten.
Zusammenfassung:
Alle Speisen waren geschmacklich gut und meiner Meinung nach nicht überteuert. Das Personal war ausnahmslos freundlich. Vorteil der Ersten: Bequeme Ledersitze (nicht in den SBB Wagen, dennoch waren die Sitze hier auch zum Wohlfühlen) mit mehr Sitzfreiheit, Tageszeitungen, am Platz Service, merklich geringere Auslastung als in der 2. Klasse.
Ich habe noch fünf Erste Klasse Gutscheine und kann dieses Fahrerlebnis noch ausgiebig testen.