Jahresrückblick 2012

Nach den über 60.000 Bahnkilometern im Jahr 2011 habe ich das abgelaufene Jahr etwas ruhiger verlebt. Bei 22 Fahrten habe ich 19.000 km zurückgelegt. Die Fahrten habe ich fast ausschließlich in der ersten Klasse genossen. Wenn ich die Sparpreise zwischen der 1. und 2. Klasse vergleiche komme ich immer zu dem Ergebnis, das der Aufpreis zu der höheren Wagenklasse minimal sind (durchschnittlich je einfache Fahrt und je nach Entfernung zwischen € 5,00 und 10,00).

Ich habe für die Preisfindung eine Bahncard 25 - 1. Klasse - genutzt. Unter Berücksichtigung von Sparpreisen, Aktionsangeboten und Gutscheincoupons habe ich durchschnittlich einen Rabatt von 75 % auf den Normalpreis erhalten.

Nachfolgend lasse ich das vergange Jahr in Kurzform mit einigen Highlights Revue passieren:

Januar - Februar

Im Januar hatten wir kein Reise- und Fotowetter. Ich habe lediglich eine Shoppingtour nach Hamburg unternommen.
Das Wetter in Februar war weiterhin und beständig und schlecht. Aber nach den Wochen des Nichtbahnfahrens und einem leichten Lichtblick hinsichtlich des Wetters machte ich mich mal wieder in die Bundeshauptstadt auf. Berlin im Winter - wenig Schnee aber etwas Eis auf der Spree. Ich habe einen Fotorundgang an der Spress unternommen: Vom Hauptbahnhof bis zur Oberbaumbrücke.

März

Im März hat das Marketing der Bahn ein Städteangebot verschickt. Nach Frankfurt - Hin- und Rückfahrt - in der 1. Klasse für € 88,00 (2. Klasse € 55,00). Das besondere an dieser Aktion war, das man relativ viel "Umwegzwischenstationen" buchen konnte ohne das es sich auf den Gesamtpreis ausgewirkt hat.
Die erste Fahrt nach Frankfurt buchte ich über Hamm - Altenbeken - Kassel nach Frankfurt. Ich wollte mit dem ICE die Strecke Hamm - Kassel erstmal befahren. Eine sehenswerte Fahrt durch das Mittelgebirge die ich sonst nie befahren hätte. In Frankfurt habe ich die Umsteigezeit in der Firstlounge mit einem Gratisimbiss überbrückt. Die Rückfahrt habe ich über die Rheinstrecke nach Köln gebucht. Leider wurde es diesig und die Sicht am Rhein war schlecht. In Köln habe ich die Umsteigezeit so bemessen das ich noch Nachtaufnahmen am Rhein machen konnte und ein Weizenbier in der dortigen Firstlounge trinken konnte.
Eine weitere Fahrt nach Frankfurt führt mich via Berlin und Leipzig in die Mainmetropole. Die Schaffnerin in dem Zug nach Berlin staunte nicht schlecht als Sie als Ziel Frankfurt gelesen hat aber ich im Zug nach Berlin saß. In Berlin habe ich das oblogatorische Loungefrühstück eingenommen bevor es über die Lutherstadt Wittenberg nach Dresden ging. Zu Zweit in einem ganzen Wagen war doch mal ein Erlebnis. Der nächste ICE stand auf dem gegenüberliegenden Gleis bereit. Ich muß sagen es stank in dem Wagen: An einem Tisch saß eine Reisegruppe beim Essen von Asia-Gerichten. Die Strecke von Dresdenvia Erfurt und Bebra war mein eigentliches Ziel auf der Hinfahrt. Landschaftlich Abwechselungsreich, aber von meinen Fahrzielen liegt diese Strecke sonst nie auf meinen Reiseplänen. In Frankfurt habe ich einen längeren Aufenthalt eingeplant, um hier Nachtaufnahmen zu machen.

April

Der Frühling ist da - damit verbunden auch freundlicheres Wetter. Die nächste Fahrt führte mich nach Fehmarn. Mit dem ICE ging die Fahrt direkt auf die Fähre. Anfangs war das Wetter noch leicht diesig , besserte sich dann aber bis zum strahlend blauen Himmel. Bei meiner letzten Fahrt war mir das Preisniveau bei der Bordgastronomie nicht aufgefallen. Eine Bratwurt für € 4,25 ist schon gewöhnungsbedürftig. Das Vorteilhafteste ist Eigenverpflegung. Auf der einen Seite bietet die Gastronomie auf dem Schiff nur Fastfood und auf der anderen Seite ist es so, das im Fährhafen Puttgarden lediglich ein Fischimbiss geöffnet war. Der ICE auf der Relation Hamburg - Kopenhagen verfügt nur über ein kleines Bistroangebot. Eine weitere Fahrt habe ich nach Dresden unternommen: Insbesondere die Elbschlösser und das Blaue Wunder waren mein Ziel. Wolkenloser Himmel und hochsommerliche Temperaturen, es war schon zu warm, aber zum Fotografieren und spazierengehen perfekt.

Mai

Eine Fahrt mit dem Regionalverkehr stand auf dem Plan: mit dem schönen Wochenende-Ticket nach Lauenburg an der Elbe. Es müssen ja nicht immer weite Fahrten unternommen werden. Das Wetter war im Mai wechselhaft und die Wettervorhersage für jeden Wochenende änderte sich immer wieder überraschend. Mit der Fahrt an die Elbe hatte ich Glück. Sowohl vom Wetter als auch von der Stadt. Das eine oder andere schöne Motiv in der von wenig Touristen besuchten Stadt rundeten diesen Tag ab.

Juni

Post von der Bahn: Zwei neue Städteaktionsangebote, die die nächsten Reiseziele bestimmten: Stuttgart und Konstanz. Der Vorteil bei diesen Festpreisangeboten ist, dann man durch geschickte Buchung auch andere Reiseziele erreichen kann.
Die erste Fahrt machte ich nach München: Abseits der Touristenpfade habe ich den Stadtteil Pasing besucht. Die nächste Fahrt habe ich nach Freiburg (Brg.) gebucht mit anschließender Fahrt nach Breisach an den Rhein. Dieses Ziel hatte ich schon lange auf meiner Wunschliste. Der Münster erhebt sich auf dem gleichnamigen Berg, umgeben von der Altstadt mit den zahlreichen Stadttoren.
Das Ziel Konstanz habe ich dann direkt gebucht. Es ist allerdings eine sehr lange Fahrzeit, an der Grenze des an einem Tag machbarem. Ein Tag am Bodensee, einmal eine ganz andere Atmosphäre erleben, obwohl die Stadt leider nicht so viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Die Rückfahrt habe ich über die bekannte „Schwarzwaldbahn“ gemacht. Für mich allerdings kein Highlight – im wahrsten Sinne des Wortes „Schwarzwald“ – viel Wald und wenig Aussichten.

Juli

Der Sommer ist da – leider aber nicht in Deutschland angekommen. Da ich meine Reiseziele fast ausschließlich aufgrund der zu erwartenden Wetterlage plane, haben sich leider in den Sommerwochen wenige Wochenenden ergaben, wo sich eine Fahrt gelohnt hat.
Ich habe im Juli lediglich eine Fahrt in die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz gemacht. Perfektes Wetter in der Stadt am Rhein, bei nicht so vielen Fotomotiven. Das dortige Rathaus hat mich doch eher etwas an ein Gefängnis erinnert.
Wie der Zufall es will, ist die nächste Fahrt wieder an den Rhein gegangen. Die Hinfahrt über Bad Kreuznach – ich hatte den Wunsch die berühmten Brückenhäuser einmal zu sehen. Weiter über Bingen nach Oberwesel. Ein Großteil der Stadtmauer und Türme sind erhalten. Dazu bieten sich viele Möglichkeiten des Bahnspottens.
Statt Bahnspottens verbrachte ich noch einen Samstag im August auf dem Düsseldorfer Flughafen. Für mich als Bahnreisender perfekt zu erreichen: ICE-Halt und direkt am Bahnhof befindet sich eine Spotterterrasse. Besser geht es nicht!

September

Mit eine der schönsten Fahrten im Jahre 2012 führt mich in die Schweiz: Zürich, das Bestpreis-Angebot der Bahn: € 31,70 für die Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse. Ich war angenehm überrascht. Die Finanzmetropole zeigt sich nicht als trotzige Betonstadt. Schöner alter Hausbestand, schönes Ambiente, aber ein für uns aus Deutschland kommende Besucher ein sehr hohes Preisniveau. Aber ich werde diese Stadt auf jeden Fall noch einmal besuchen.
Die nächste Fahrt nach Köln war ursprünglich für den Besuch der Photokina geplant. Das Wetter war allerdings zu gut um durch die Hallen zu gehen. Ich habe nun endlich mal einen ausgiebigen Rundgang durch die Stadt am Rhein gemacht. Ich war zwar schon im Schokoladenmusuem und habe Nachtaufnahmen gemacht. Abschließend muss ich leider sagen: Köln hat den Dom, leider nicht mehr.

Oktober

Der Herbst hat begonnen. Das Wetter ist nach wie vor unbeständig und wechselhaft. Auf dem Terminkalender stand das Jubiläum der Mittenwaldbahn. Dieses Datum ist einmalig und ich mußte das Wetter nehmen wie es ist. Auf der Hinfahrt bin ich über Salzburg gefahren – ohne Aufpreis. Ein kurzer Blick auf die Burg und es gab ein Wiener Schnitzel (vom Kalb). Für die Rückfahrt wählte ich den österreichischen Railjet, den ich bisher noch nicht gefahren bin. Mich hat der Premiumzug der ÖBB überzeugt, guter Service, GPS gesteuerte Anzeige auf den Informationsanzeigen über den Zugstandort.
Leider war das Wetter am Jubiläumstag der Mittenwaldbahn alles andere als fototauglich. Man kann es leider nicht ändern, von den ausgestellten Lokomotiven hätten sich sonst sicher bessere Aufnahmen machen können. Der Mittenwalder Bahnhof ist nun in Privatbesitz und eine Bahnhofsgaststätte ist neu eröffnet.
In Berlin findet alljährlich das "Festival of Lights" statt. Die diesjährige Fahrt nach Berlin habe ich mit einem Umweg über Frankfurt (Oder) gewählt. Ich habe erstmals den Berlin - Warschau - Express genutzt und mir hat es die polnische Bordgastronomie angetan. Preiswerte und vor Ort direkt zubereitetes Rühreifrühstück - besser geht es nicht! Die Kleiststadt Frankfurt bietet allerdings wenig für den touristischen Fotografen. Eine drei Stunden Rundgang ist ausreichend, wenn man nicht noch den Polenmarkt in Slubice besuchen möchte. In Berlin angekommen ist das Festival buchstäblich ins Wasser gefallen. Nach den ersten drei von mir besuchten Bauwerken nahm der Rieselregen so zu, dass das Fotografieren mit Stativ unmöglich geworden ist.

Dezember

Der ganze November war grau in grau, kein Wochenende hat zum Bahnfahren eingeladen. Für den Besuch der Weihnachtsmärkte in Dresden spielt das Wetter keine Rolle. Wir sind zu Dritt gefahren, haben rechtzeitig gebucht um einen attraktiven Sparpreis zu erhalten. Angenehm überrascht waren wir, das wir über vom Wetter her über einen perfekten Tag freuen konnten. Das „kleine“ Problem auf der Rückfahrt habe ich im Reiselogbuch näher beschrieben.

Auch wenn ich dieses Jahr weniger Fahrten erleben konnte, alles in allem bleiben die Reisen alle in positiver Erinnerung. Unter dem Strich waren meine persönlichen Highlights die Fahrten nach Breisach und in die Schweiz (Zürich).