23.02.2013 : Thun am Thuner See (Schweiz)
Ein "Mega-Trip" zu den Eidgenossen, die einfache Bahnfahrt dauert immerhin 7 Std. Diese Fahrt hatte ich bereits Ende November gebucht, um die letzten vorhandenen Krombacher-Gutscheine zu verwenden, ich hatte dabei den letztmöglichen Reisetermin bei der Vorausbuchung genommen (Bei der Bahn sind Buchungen bis in die Zunft von 92 Tagen möglich) und dabei auf schönes Winterwetter gehofft.
Mein Ticket war bis Interlaken-Ost ausgestellt. Nach dem ich einen Tag vor der Fahrt den Wetterbericht gecheckt habe, habe ich mich entschieden die Fahrkarte bis Thun zu nutzen. Im Nachgang war es eine gute Entscheidung.
Samstagmorgen, in der Backfactory war nur eine Kasse geöffnet und es gab dadurch keine Möglichkeit Brötchen zukaufen, da die Zeit bis zur 05:20 Uhr Abfahrt nicht ausreichen würden. Die Abfahrt des ICE 591 erfolgte auf Gleis 4 (sonst Gleis 3) und ich staunte nicht schlecht: Es stand ein 1teiliger ICE 2 bereit, sonst wird der Zug durch einen ICE 1 gebildet. Im Nachgang habe ich bei fernbahn.de nachlesen können das bis 09.03., jeweils samstags ein ICE 2 fahren wird. Die 1. Klasse bestand daher nur aus zwei Wagen, die sehr gut ausgelastet waren, viele Mitfahrer sind später in Fulda umgestiegen, um mit Ihrer Skiausrüstung weiter in Richtung München zu fahren. In Frankfurt wurde es dann fast leer, da der andere Teil das Ziel Fraport hatte. Ich hatte mich gewundert, das kein am Platz Service erfolgte, erst in Frankfurt kam die Durchsage, das es nur ein eingeschränktes Angebot im Restaurant gibt; Grund: Stromausfall. Gut das wenigstens der Triebwagen Strom hatte.
Der erste Umstieg erfolgte in Mannheim - ein doppelteiliger ICE 3 stand auf dem gegenüberliegenden Bahnsteif bereit. Da ich bislang noch nichts gegessen habe und in der Schweiz bekanntlich das Preisniveau etwas höher ist als bei uns, hatte ich vor zu frühstücken. Ich war der einzige Gast, konnte das auch gleich nutzen um den Bistrobereich abzulichten. Ein sehr freundlicher und zuvorkommender Kellner bediente mich. Ich wählte ein kombiniertes süßes/Wurstfrühstück für € 10,20, fast schon zu viel für mich aber ich habe langsam gegessen und habe das Restaurant erst in Freiburg verlassen. Während es im Raum Karlsruhe noch geschneit hatte, war in Freiburg nicht ein wenig Schnee zu sehen. Dieses ist auch meine erste Fahrt durch den 9,4 km langen Katzbergbergtunnel (zw. Freiburg und Basel), der Ende letzten Jahres in Betrieb genommen worden ist.
Pünktlich in Basel angekommen, Gleiswechsel zum IC Richtung Interlaken, der IC stand schon bereit, dieser bestand aus acht Doppelstockwagen, drei erste Klassewagen wobei der erste Wagen nach der Lok noch komplett unbelegt war. im zweiten Wagen, indem ich mich nach oben begab, teilte ich den Wagen mit einer dreiköpfigen Familie. Kurz nach der Abfahrt kam der Cateringservice (Bistro-/Restaurantwagen war auch vorhanden) angerollt. Sehr freundlich und gesprächig wie ich es von der Zürichfahrt kannte. Ich bestellte mir für stolze CHF 4,20 (ca. € 3,30) einen doch etwas sehr kleinen Kaffee, der aber richtig heiß und frisch war. Ebenso freundlich war das SBB Begleitpersonal. Die Fahrt verlief planmäßig. Zwischen Olten und Basel nutzte der IC die dortige Schnellfahrstrecke: Sie wie wir es von Hannover-Würzburg kennen ist es eine ebenfalls leicht tunnellastige Strecke. In Basel hat der Zug kopfgemacht ehe ich dann pünktlich in Thun angekommen bin.
Das Wetter entsprach der Prognose: Bedeckt und etwas Schneefall. Auf der Homepage von Thun habe ich als PDF Dokument einen Rundgang mit Beschreibung gefunden, die ich auch in dieser Form unverändert abgegangen bin. Er dauert – mit ausgiebigen Fotopausen – knapp 2 1/2i Stunden. Der Weg ist zwar nicht direkt ausgeschildert, aber durch die Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten und mittels des Plans ist es kein Problem ohne weitere Ortskenntnis den Weg abzugehen. Zunächst führt der Weg zur oberen Schleuse mit Blick auf den Thuner Hof und mit dem ersten Blick zum Schloss. Ein Stück an der Inneren Aare flussabwärts und dann nach rechts einen leichten Treppenaufstieg. Durch das Burgtor erreicht wird die Stadtkirche erreicht, etwas weiter das Schloss Thun von dem man aus ein Blick über die Stadt hat. Die Berner Alpen waren aufgrund der Wetterlage nicht zu sehen. Jetzt geht es über eine andere Stieg hinab zum Marktplatz mit dem Rathaus. Besonders auffällig ist das Zunfthaus zu Metzgern. Durch die untere Hauptstraße erreicht man den Chutzitrum und das Knabenschützhaus. Jetzt den „Graben“ folgen. Rechts ist ein Parkdeck. Von Dort bietet sich die Möglichkeit die Stadtmauer gut zu fotografieren und war Bedarf hat: Aldi Suisse befindet sich dort. Weiter geht der Weg zum Schäbisturm und zum Kornhaus bevor man die untere Aare wieder überquert und rechts in die Bällnitz einbiegt. Das ist die Fußgängerzone von Thun. Nach ca. 100 m befindet sich auf der rechten Seite unübersehbar ein McDonalds (Hamburger/Cheeseburger CHF 2,50 – ca. € 2,00). Ein paar hundert Meter weiter geht es links über die Mühlebrücke mit Blick zu einer überdachten Holzbrücke. Damit ist der Rundgang beendet. Vermisst habe ich die sonst üblichen Fahnen über den Gassen und an den Häusern, liegt wohl daran, dass sie im Winter nicht aufgehängt werden.
Abschließend habe ich auf dem Thuner Bahnhof noch ein paar Lokaufnahmen gemacht. Dabei ist mir ein Doppelstock IC Richtung Brig aufgefallen: 1. und 2. Klasse waren nahezu 90 % belegt. Genau die gegenteilige Auslastung wie ich sie auf meiner Hinfahrt erlebt habe. Die Rückfahrt habe ich mit dem aus Interlaken kommenden ICE gemacht. Die Ausstattung ist schön höherwertiger als die der Schweizer Doppelstockwagen. Pünktlich in Basel angekommen habe ich extra einen Zwischenaufenthalt von einer Stunde eingeplant. Ich habe wieder Schweizer Schokolade und Bier eingekauft. Der ICE in Richtung Hamburg stand schon eine halbe Stunde vor Abfahrt bereit – zum Glück des es war schon recht kalt. Den Abend rundete ich mit einem Besuch im ICE-Restaurant ab: Rehragout mit Semmelknödel und Rosenkohl war eines der Aktionsangebote, € 14,90, die Portion war ausreichend und hat gut geschmeckt.
1600 km Bahnfahrt und schöne Eindrücke aus der Schweiz habe ich mitgenommen. Sehr gute drei Reisebärpunkte hat Thun verdient und ich habe mir einen weiteren Besuch für die Zukunft während der Sommermonate vorgemerkt.
Zum Fototechnischen: Begleitet hat mich die 5 D Mark III mit dem Fisheye und dem 24-105. Gerade in den engen Gassen konnte meine Vollformatkamera mal wieder richtig auftrumpfen. Es war die erste Tour mit der Mark III. Die meisten Aufnahmen habe ich mit der in der Kamera enthaltenen HDR Funktion gemacht (3 Reihenaufnahmen mit Abspeicherung eines fertigen JPG-Bild im markanten Stil). Dabei ist zu beachten, das das Motiv auf dem fertigen JPG Bild im Vergleich zum aufgenommen RAW Bild leicht vergrößert wird. Für Nutzer des Programms von Photomatix: Die Belichtungsreihen der 5 D Mark III können nur mit der aktuellen Version 4.2 bearbeitet werden, bei älteren Versionen sind die Bilder mit einem Farbstich versehen.