06.07.2013 : Mecklenburg im Doppelpack

Ludwigslust - Schloss
Ludwigslust - Schloss

Endlich kommt der Sommer, das Azorenhoch zieht über Deutschland. Im gesamten norddeutschen Raum sagte die Wettervorhersage wolkenloser Himmel aus, was bedeutete das ich eine richtige Auswahl an Zielen hatte. Endlich mal wieder in den Osten der Republik und nicht immer nur in den Süden reisen. Das Fachwerkstädtchen Grabow und das Schloss Ludwigslust standen heute auf meinem Progrsamm. Es ist die achte Fahrt mit dem Deutschland-Pass der Bahn.

Die Zeit reicht noch um bei Tchibo einen Cappuccino zukaufen, ich habe leider zu spät gesehen, das es wieder ein Kombiangebot – Getränk und Kuchen gibt, wieder für € 3,00, großes Getränk Aufpreis € 0,40.

Auf Gleis 9 warte ich nun auf den ICE Richtung Berlin. Auf der Anzeige steht verkehrt heute nur bis Magdeburg, ebenso erfolgt die Blech-Elsen-Ansage „Zug fährt nur bis Magdeburg, das Zugpersonal informiert sie über Ihre Anschlüsse“. Danach eine nicht Automatenansage: Der Zug verkehrt planmäßig bis Berlin. Für den „Nicht-Vielfahrer“ sehr verwirrend. Mit ist es gleichgültig, da ich diesen ICE nur bis Magdeburg nutzen werde. Es Fährt ein IC ein, der hier endet. Er steht und steht... Da kommt eine Reisende auf die einzusteigen, da sie in der Annahme ist, es wäre der ICE nach Berlin. Das verzögert, das der Bahnsteig für den ICE frei wird und somit haben wir bei Abfahrt 8 min Verspätung. Es ist ein einteiliger ICE-T, trotz des geringeren Platzangebotes in der 1. Klasse ist die Auslastung mäßig.

Das Wetter ist bei Abfahrt entsprechend der Wettervorhersage: blauer, wolkenloser Himmel. Fahrtkartenkontrolle, erstmals muss ich meinen Personalausweis zeigen. Da aufgrund der Verspätung die Umsteigezeit knapp wird, habe ich der Kontrolleurin gebeten, den 2228 Richtung Wittenberge der Transportleitung bezüglich Wartewunsches zu melden. „Was ist das für ein Zug, ein RE?“ . . . Na ja, sie wird es der Chefin weitergeben. Wenn ich den IC nicht erreiche habe ich Glück im Unglück, das nur kurze Zeit später eine RB/RE Verbindung besteht. Später kam dann die Durchsage das der IC wartet. Mit 10 min Verspätung kamen wir in Magdeburg an und der ÌC stand wartend bereit. Eine nette Mitarbeiterin grüßte an der Tür.

Der weitere Fahrtverlauf verlief dann unspektakulär. Für mich war es das erste Mal das ich diese Streck in den Norden nahm: Magdeburg – Stendal – Wittenberg –Ludwigslust ist der Streckenverlauf. Die Verspätung die der IC durch das Warten in Magdeburg hatte gefährdeten nicht meinen Anschluss nach Grabow. Statt 20 min Warten waren es somit nur 10.

Ankunft in Grabow. Etwas „DDR“ Nostalgie. Der Weg – eigentlich ja eine Straße - zum Bahnhof war grobes Kopfsteinpflaster mit mächtigen Bäumen eingerahmt. Das Bahnhofsgebäude steht leer, die Fenster sind zu gegittert. Auf dem Weg in das Zentrum fallen verlassene und teil sehr renovierungsbedürftige Gebäude auf. Der Marktplatz mit dem historischem Rathaus ist für den kleinen Ort sehr gut im Schuss und lädt auch zum Verweilen ein. Grabow bekannt besitzt den einzigen nahezu vollständig aus Fachwerkhäusern bestehenden historischen Stadtkern in Mecklenburg-Vorpommern. Für den Rundgang sind 1 ½ Stunden einzuplanen. Neben den Fachwerkhäusern bietet die Bolbrüggesche Mühle auch ein sehr interessantes Fotomotiv. Ich hätte auch günstig Mittagessen können: € 8,90 für ein Jägerschnitzel mit Salat und Kroketten, allerdings ist die Qualität ungewiss.

Die Züge zurück nach Ludwigslust fahren im 2-Std.-Takt, so das ich nach einem Zweistunden-Aufenthalt zurück gefahren bin. In Ludwigslust ein ähnliches „DDR“ Bild: Kopfsteinpflasterstraße, Betonfußwege und noch die typischen Betonstraßenlampen. Außer dem Schloss sind mit weiter keine besonderen Fotomotive aufgefallen. Auf der Schlossstraße befinden sich viele Kaffees mit Außenbestuhlung. Jedoch eine Strasse zuvor die ich entlang ging, die Lindenstraße, das Gegenteil: Die Geschäfte hatten schon geschlossen, kein Auto, kein Mensch oder Tier, als wäre die Stadt ausgestorben. An der Schlossstraße befindet sich auch das Rathaus der Stadt und am Ende ist am direkt am Schlossplatz angekommen. Das Ensemble von Schloss, Park und Stadtanlage ist einmalig in Norddeutschland. Auch hier reichen für den Fotobesuch rund zwei Stunden aus.

In Ludwigslust besteht die Möglichkeit im Stundentakt zurück nach Hannover zu fahren: Entweder über Hamburg oder wie auf der Hinfahrt. Zu meiner gewählten Rückfahrtzeit war es wieder die IC Verbindung über Magdeburg. Ich hatte es schon vermutet, es war der gleiche IC wie auf der Rückfahrt mit der gleichen Zugbegleiterin, die mich schon herzlichst begrüßte und auf eine Fahrkartenkontrolle verzichtete. Der IC kam rund vier Minuten zu früh, das habe ich mich bei Ihr auch für Magdeburg gewünscht, das würde ich schneller dort wegkommen.