15.06.2013 : Auf Umwegen in das Breisgau
Die erste Fahrt mit dem Deutschland-Pass der Bahn fiel anders aus als geplant. Heute hat es mich in die Stadt Emmendingen im Breisgau am Fuße des Kaiserstuhls verschlagen.
Den Deutschland-Pass der Deutschen Bahn habe ich am Montag online bestellt und am Mittwoch ist er bei mir angekommen. Ein Monat mit der Bahn in der 1. Klasse unterwegs für € 409,00 - Flat Bahnfahren!
Es ist Freitag Abend und ich plane die Fahrt für den morgigen Samstag. Die besten Wettervorhersagen sind für Bayern und Baden-Württemberg. Ich habe mir vier Stadtpläne in meine Tasche gepackt: Bietigheim-Bissingen, Möckmühl, Kitzingen und Iphofen. Ich werde in Würzburg anhand der Webcams das Ziel meiner ersten Fahrt mit dem D-Pass entscheiden.
Das war gestern. Es kam dann doch ganz anders. Ich bin um kurz nach fünf Uhr aufgestanden. Ein Blick in das RIS (Online Info System der Bahn) sagte mir, das der von mit ausgesuchte ICE in Richtung Würzburg im Plan ist. Nach dem Duschen staunte ich nicht schlecht: Hannover + 60 min – Grund: Personen im Gleis. Da ich nun schon auf war bin ich auch zum Hauptbahnhof gefahren. Ich plante nun den planmäßig verkehrenden ICE in Richtung Stuttgart zu nehmen. Ich habe mich vorne in den Abschnitt A des Bahnsteiges begeben, um in den direkt hinter dem Triebkopf kommenden Wagen einzusteigen. Da kam ein Mann und fragte ob ich den 571 nach Göttingen übernehme. Ich: „Ja, ich nehme den 571 nach Stuttgart über Göttingen. Er: „Ich bin Bahnfan, ich würde gerne bin Göttingen im Führerstand mitfahren“ Ich: „Lautes Lachen, sehe ich nur wegen meiner schwarzen Umhängetasche wie ein Lokführer aus? Nein, ich kann sie wirklich nicht mitnehmen.“
Da ich nun schon 20 min auf dem Bahnsteig stand, hatte ich nicht mehr auf die Anzeige geachtet: Verkehrte Wagenreihung, jedoch keine Durchsage. Ein kurzer Spurt, habe den 2. Wagen hinter dem Restaurant genommen, den ich bis Göttingen alleine nutzte. Netter APS Service. Ich habe im Zug dann umdisponiert: Emmendingen im Breisgau wird mein heutiges Ziel. Umgestiegen bin ich in Mannheim, mein Zug hatte bis dahin 10 min Verspätung, mein Folgezug lies ebenfalls auf sich warten. Erstmalig habe ich die DB Lounge in Mannheim besucht, sie befindet sich in der 1. Etage mit Blick auf das Erdgeschoss. Anschließend habe ich seit langem mal wieder bei McDonalds einen Cheeseburger gekauft, mit 1 € war es nichts, er kostete nun € 1,19, satte 20 % Preisanpassung – sauber!
Mit einem ICE 3 startete ich die Etappe nach Offenburg mit einer Verspätung von 20 min. In Offenburg angekommen habe ich die Weiterfahrt mit einem Regionalexpress gemacht, gleicher Bahnsteig gegenüber, Abfahrt +4. In Höhe Ringelheim kann man in Fahrtrichtung rechts in einiger Entfernung den Europapark erkennen, am Bahnhof von Ringelheim stand ein Pendelbus dorthin bereit.
Der Himmel klärte sich zwischenzeitlich auf: Emmendingen war erreicht. Der Bahnhof wird derzeit umgebaut. Auffällig waren für mich die vielen Restaurants und Cafes mit Außenbestuhlung in der Fußgängerzone. Ein paar „Bächle“ - wie in Freiburg - durchziehen die Zone. Immer und fast überall hört man die Züge von der Bahnstrecke, und die Zugfolge fand ich sehr dicht.
Die Touristeninformation bietet mit Download einen Rundgang an, den ich in entgegengesetzter Richtung gegangen bin. Hierfür habe ich 1 ½ Stunden benötigt.
Für die Rückfahrt bin ich nach Freiburg gefahren um von dort mit dem ICE direkt nach Hannover zu kommen. Mein RE hatte (mal wieder) 10 min Verspätung, der ICE war pünktlich, stand sogar bei der Einfahrt in Freiburg noch auf Gleis 1, aber nicht mehr für mich erreichbar. Wenige Minuten später kam ein Eurocity den ich bis Freiburg nutzte, pünktlich abgefahren aber kurz vor Mannheim „Personen im Gleis“, was mir ein + von 15 min einbrachte. Da mein Folge ICE ebenfalls ein Verspätung hatte kann man für den heutigen Tag sagen: Kein von mir genutzter Zug war pünktlich – ein schöner Start mit dem Deutschlandpass. Interessant war auch, das viele der Zugbegleiter den Pass noch nicht gesehen haben bzw. kannten und sehr genau den Fahrschein durchgelesen haben. Mit 1600 Bahnkilometern geht der erste Pass-Tag zu Ende.
