10.08.2013 : Ein Tag am Main - Marktbreit
Heute ist der Deutschland-Pass in Bezug auf die Flexibilität zum vollen Einsatz gekommen. Diesen Tag habe ich am Main verbracht: Erstes Zwischenziel war Marktbreit. Danach bin ich nach Ochsenfurt gefahren, eine Stadt die ich bereits vor zwei Jahren besaucht habe. Leider kam der angesagte Regenschauer zu früh und ich mußte den Stadtbummel abrechen und habe den Rest des Tages dann in Würzburg verbracht.
Die Fahrt beginnt heute zunächst mit dem ICE um 07:26 in Richtung München. Das Ziel habe ich wetterabhängig im weiteren Fahrtverlauf festlegen: Zur Auswahl stehen Würzburg – Marktbreit oder Bamberg, ansonsten fahre ich bis zur Endstation.
Mit einer Verspätung von 3 min beginnt die Fahrt, im weiteren Fahrtverlauf ist der Zug pünktlich. Kurz nach Abfahrt setzt sich eine Fahrgastbefragerin zu mir ins Abteil: Das Prozedere kenne ich schon: Fahrschein, woher und wohin, Grund der Reise…. Im Wagen 14 waren nicht wirklich viele Reisende und so kamen wir für eine halbe Stunde ins Gespräch. Ihre heute Fahrt geht von Hamburg bis München, weiter nach Köln und anschließend nach Berlin. Die Vorgabe für diesen Zug ist nur der Wagen 14, alle Reisende sollen befragt werden und an jeder Station die Anzahl der Aus- bzw. Einsteiger. Es war ein sehr interessantes Gespräch über ihre Arbeit und hat die Strecke bis Göttingen wie im Fluge vergehen lassen.
Beim Überqueren des Mains und Blick auf das Schloss Veitshöchheim zeigte sich, das das Wetter hier in Würzburg schon optimal war. Ich zögerte noch einen Ausgenblick – nach München fahren oder hier aussteigen: Ich habe dann die Regionalbahn in Richtung Marktbreit genommen. Eine zweiteilige Triebzuggarnitur der BR 440, eine weniger komfortable erste Klasse. Zu nächst saß ich noch alleine aber nach und nach füllten sich die 12 Plätze insbesondere mit japanischen Reisenden. Habe ich nicht daran gedacht, das ist der Zug, der genommen werden muss um Rothenburg ob der Tauber (mit Umstieg in Steinach) zu besuchen.
Vorbei an Ochsenfurt und schon war der Bahnhof Marktbreit erreicht. Eine typisches Bauart des Bahnhofs für diese Gegend und wie üblich heute in privater Nutzung (Imbiss- bzw. Bringdienstbetrieb). Fast direkt am Bahnhof befindet sich schon ein Übersichtsplan, die auch in ausreichender Anzahl in der Stadt zu finden sind, der Weg ist gut ausgeschildert.
Nach er reichen von einen Teil der Stadtmauer und des Seinsheimer Schlosses war mit klar wie lange nicht mehr: ein wunderschöner fotogener Ort. Auch wenn für einen intensiven Fotorundgang zwei Stunden ausreichen hat sich gelohnt, Marktbreit zu besuchen. Abwechslungsreiche Motive, Kleinstadtidylle, wenig Touristen und gemütliche Lokale.
Da ich mit dem Deutschland-Pass flexibel reisen kann und es erst 12 Uhr war bin ich die 5 Minuten zurück nach Ochsenfurt gefahren – der Regionalzug bestand aus drei N-Wagen (Fenster zum Öffnen). Mein letzter Besuch war im Januar 2011. Heute im Sommer erstrahlte die Stadt ganz anders, die Baustelle an der Hauptstraße zum Rathaus war verschwunden, viele Besucher der Stadt waren auf den Straßen und Lokalen zu sehen, ganz anderes als im ruhigen Marktbreit. Nach rund einer dreiviertel Stunde zogen aus dem Norden dunkle Wolken heraus. Die Vorhersage von Wetteronline hat gestimmt, am Nachmittag Schauer. Als ich den Bahnhof erreichte begann es auch schon zu regnen und ich bin in Richtung Würzburg aufgebrochen. Aber im Hinterkopf behalte ich, dass ich versuche, Ochsenfurt Ende des Monats mit dem Deutschland-Pass noch einmal zu besuchen.
Kurz vor Würzburg sieht man schon aus dem Zug die Festung Marienberg über Würzburg thronen. Das Wetter war heiter mit schöner Wolkenbildung und ich habe mich entschlossen den Zug bereits in Würzburg Süd zu verlassen und von dort an den Main zu gehen, damit ich aufgrund des Sonnenstandes eine optimale Position habe um die Festung abzulichten. Ich bin dann weiter am Main entlang zur alten Mainbrücke gegangen. Viele Touristen waren unterwegs, etwas überlaufen die Innenstadt. Aus diesem Grund habe ich mich auf das Fotografieren am Main beschränkt.
Nach zwei Stunden habe ich den ICE Richtung Hannover genommen. Ein zweiteiliger ICE 2, ich habe den Hamburger Teil genommen – geringe Auslastung in der ersten Klasse. In Fulda wunderte ich mich über die lange Standzeit ohne dass es eine Durchsage gab. Mein Blick auf das iphone sagte mir: Fulda + 20 – Halt Kassel-Wilhelmshöhe entfällt. Ein paar Minuten dann später eine Durchsage: Wegen eines Böschungsbrandes wird der Zug über Bebra umgeleitet, die Fahrzeit verlängert sich dadurch um 50 min. In Hannover bin ich somit zu einer ungünstigen Zeit angekommen und habe seit langem mal wieder die Lounge dort besucht: Man staune nicht schlecht – eine Eis Truhe ist im Loungebereich platziert und es gibt Capri von Langnese. Trotz der Verspätung auf der Rückfahrt war es ein schöner und abwechslungsreicher Tag.


