22.12.2012 : Abschlussfahrt in den Osten

Heute steht die Jahresabschlussfahrt an. Als ich An der Straßenbahnstation ankam ahnte ich schon dass etwas nicht war wie sonst, keine Bahn stand bereit. Personenbergung stand auf der Tafel. Keine Information wie der Betrieb laufen wird. Ich wollte die Fahrkarte nicht verfallen lassen. Es war 6:50 Uhr, mein ICE fährt um 7:31 Uhr. Trotz Eisregens machte ich mich mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Hauptbahnhof in Hannover. Den erreichte ich um 07:22 – geschafft. Zwar war ich durchnässt, aber die Reise konnte beginnen. Der ICE Richtung Berlin war ein einteiliger ICE-T, die 1. Klasse war sehr gut ausgelastet, dennoch hatte ich einen Vierertisch für mich. Gut das ich nicht geplant habe im Zug zu frühstücken: Kühlung ausgefallen, es gab nur ein eingeschränktes Angebot. Richtung Berlin nahm die Schneedecke ab. Laut Wettervorhersage sollte es am Nachmittag in Berlin bzw. Frankfurt (O.) schneien. Mit 10 min. Verspätung erreichte mein ICE den Berliner Hauptbahnhof. Es reichte gerade noch ein für ein Frühstück in der Lounge. Zum Croissant gab es dieses Mal eine große Auswahl an Aufstrich: Nutella, Honig, Konfitüre.

Nach dieser kleinen Pause setzte ich die Fahrt mit dem Berlin-Warschau-Express fort. Das Restaurant war, wie auch auf der letzten Fahrt mit diesem Zug, gut besucht. Sehr viele Weihnachtsreisende Richtung Polen. Frankfurt (O.) haben wir pünktlich erreicht. Ich bin zunächst über die Oderbrücke in das polnische Slubice gegangen. Das hätte ich bei meinem letzten Besuch schon machen sollen. Interessante Motive von renovierten Häusern, verfallenen und bröckelnden Fassaden bis zur Moderne.

Für die „Polenmarkt“ Interessierten: Die Preise für Zigaretten-Stangen liegen je nach Marke und Verkäufer zwischen € 22,00 bis 28,00. Die Cola-Dosen 0,33 l ohne Pfand kosten € 0,49 ebenso die 0,5 l Dose Krombacher. Nicht über die „Freigrenzen“ kaufen: Auf dem Rückweg fand direkt hinter der Oderbrücke eine Stichproben-Zollkontrolle statt.

Mein weiterer Weg führt mich zum Brunnenplatz, dort findet der Frankfurter Weihnachtsmarkt statt. 80 % der Fläche bestand aus Fahrgeschäften, was dann eher einer Kirmesveranstaltung gleich kam. Am Rande des Marktes befanden sich die üblichen Buden mit Essbaren und Glühwein. Die günstigste Bartwurst war zu € 1,80 zu haben, die Teuerste für € 2,50 welches dann das Niveau wie in Dresden hatte und ich für die Kaufkraft in dieser Gegend zu teuer empfand. Ein kleiner, anschließender Shopping Rundgang rundeten meinen Besuch in der Kleiststadt ab.

Als ich am Bahnhof ankam stand der geplante EC für die Rückfahrt noch ohne besondere Vorkommnisse auf der Abfahrtstafel. Auf dem Bahnsteig angekommen: Erst 15 min, dann 25 min Verspätung mit Grund „Verspätung im Ausland“ – sehr aussagekräftig. Ich hätte aus diesem Grund auch einen früher abfahrenden RE nach Berlin nehmen können, aber ich wollte auf der Rückfahrt mein Mittagessen im polnischen Speisewagen einnehmen. Beim Warten auf dem Bahnsteig sah ich die aus Berlin kommenden Loks mit schneebedeckten Puffern, es musste unterwegs all so kräftig schneien. Mit 25 min. Verspätung begann ich dann die Rückfahrt. Ich war beim Betreten des Speisewagens enttäuscht: Ersatzweise wurde ein Stehbistro für diese Wageneinheit benutzt. Das geplante Mitttagessen ist somit ausgefallen.

Unterwegs begann es langsam zu schneien, Berlin war von einer ca. 3-5 cm dicken Schneedecke überzogen. Vom Zug aus sah ich am Einkaufszentrum Alexa und auf dem Platz am Fernsehturm Märkte, die wieder einer Kirmes ähnelten: Riesenräder, Wilde Maus und eine Unzahl von weiteren Fahrgeschäften.

Ich hatte noch 40 min. Umsteigezeit, die ich für mein Absackerweizen nebst im Imbiss in der First-Lounge nutze. Ein Tag mit ein paar Hindernissen, vor allem war ich wegen des nicht vorhandenen Speisewagen im polnischen Eurocity enttäuscht.